An vielen Hochschulen werden Seminare angeboten, in denen sich Student/innen mit ihrer Studienwahl und mit dem Lehrerberuf auseinandersetzen bzw. in denen sie Impulse für ihre berufsbezogene Weiterentwicklung erhalten sollen. Es hat sich bewährt, die Student/innen als Vorbereitung auf ein solches Seminar passende Teile aus CCT bearbeiten zu lassen. Im Seminar können die bei der Bearbeitung von CCT gesammelten Informationen ergänzt und die dabei auftauchenden Fragen diskutiert und reflektiert werden.
Je nach Zielstellung der Studienveranstaltung werden die ausgewählten Elemente von CCT divergieren, vor allem aber wird die damit verbundene Arbeitsaufgabe unterschiedlich sein. Der berufsbezogene Interessenfragebogen kann z.B. vorrangig mit dem Ziel bearbeitet werden, daraus eine Entscheidung für den Verbleib im Lehramtsstudium abzuleiten („Will ich weiterhin die Lehrerlaufbahn anstreben?“), oder es kann hauptsächlich darum gehen, die weniger attraktiv erscheinenden Aufgaben von Lehrkräften zu identifizieren, um letztlich auch zu diesen Aufgaben einen positiven Zugang zu finden („Was kann ich tun, um auch diese Aufgaben gut und vielleicht sogar gern zu erfüllen?“).
In höheren Semestern – oder erst recht in der Lehrerfortbildung – wird eher der zuletzt angesprochene Aspekt der Entwicklungsberatung im Zentrum stehen. Im Zusammenhang mit einem Praktikum kann z.B. der Fragebogen zu Erfolgen und Schwierigkeiten in der Unterrichtsarbeit verwendet werden, um eine persönliche Zwischenbilanz zu ziehen, und im Anschluss daran der Diagnosebogen zur Klassenführung, um die Ursachen für eventuelle sichtbar gewordene Interaktionsprobleme mit den Schüler/innen zu ergründen und zu lernen, mit ihnen wirkungsvoll umzugehen. Die Option, die Lehrerlaufbahn zu verlassen, sollte jedoch bei größeren und anhaltenden Problemen stets mitbedacht werden.
Bei entsprechendem Vertrauensverhältnis zwischen Veranstaltungsleiter/in und Teilnehmer/innen kann in diesem Kontext durchaus dazu eingeladen werden, auch Ergebnisse aus CCT-Verfahren dem Leiter/der Leiterin gegenüber offenzulegen – allerdings nur, wenn die Letztentscheidung darüber bei der einzelnen teilnehmenden Person verbleibt und diese dieses Angebot ablehnen kann, ohne Nachteile irgendeiner Art – z.B. eine schlechtere Beurteilung oder soziale Diskriminierung – befürchten zu müssen. Erfahrungsgemäß besprechen unter diesen Bedingungen viele Teilnehmer/innen ihre Ergebnisse sehr gern mit der Leitungsperson – aber eben nicht alle.